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Das Nachschlagewerk für Biologie
Anna-Lena (13) fragt:
"Was machen Fischen wenn im Winter alles zufriert? Sterben sie dann und im nächsten Sommer schlüpfen ihre vorher abgelegten Eier?"
| 12.03.2013 | Zoologie | Schon gewusst? |
Wie überleben Fische den Winter?
Wenn die Temperaturen kälter werden und ein See im Winter zufriert, haben Fische natürlich
keine Möglichkeit ihren Lebensraum zu wechseln. Das Fische trotz aller Kälte dennoch überleben
können liegt an einer besonderen Eigenschaft des Wassers. Wassermoleküle mit einer Temperatur
von 4°C (ganz genau sind es 3,98°C) besitzen die höchste Dichte und sinken deswegen immer auf
den Grund des Bodens ab. Sowohl kälteres (<4C) , als auch wärmeres (>4*C) Wasser, weist eine niedrigere
Dichte auf, wodurch es sich über das vier Grad kalte Wasser schichtet. Dieses Phänomen wird auch als Dichteanomalie
des Wassers bezeichnet. Unter einer Anomalie versteht man die Abweichung von einer allgemein gültigen Regel und
tatsächlich verhält sich Wasser in Bezug auf seine Dichte nicht gesetzmäßig: Normalerweise erhöht sich mit
abnehmender Temperatur bei fast allen Stoffen die Dichte, sodass sich das Wasser von warm (oben) nach kühl
(unten) schichten müsste. Das trifft während des Sommers auch auf die Temperaturschichtung im See zu.
Anders aber 4°C kaltes Wasser: Es besitzt wie oben schon erwähnt eine höhere Dichte als 3°C kaltes Wasser
und verhindert somit im Winter, das kühleres Wasser von oben unter die 4*C Schicht sinken könnte. Ursächlich für
die Dichteanomalie des Wassers ist die elektrostatische Anziehungskraft der Wasserstoffbrückenbindung, die
bei 4°C für den weitmöglichsten Abstand zwischen den einzelnen H2O Molekülen sorgt.
Diese Besonderheit des Wassers und die Eingrenzung jeglicher Aktivitäten von Fischen rettet diesen unter der
Voraussetzung, dass der See tief genug ist, selbst in den kältesten Wintern das Leben. Zudem können auch andere
Wasserbewohner wie Schnecken, Muscheln oder Insektenlarven im schlammigen Untergrund des zugefrorenen Gewässers überleben.