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Vergleich von Homo sapiens und Neanderthaler

Übersichtstabelle

MenschNeanderthaler
GattungHomoHomo
ArtH. sapiens sapiensH. neanderthalensis
VorformH. heidelbergensisH. heidelbergensis
Chromosomenanzahl4646
Körperschmal, großgedrungen, muskulös
Körpergrößeüber 1,70m1,55 - 1,70m
Beckenbreitbreiter
Gehirnvolumenca. 1300 - 1500 cm³1200 - 1750 cm³
Knochenwachstumlangsamschnell
Naseschmalbreit
Überaugenwülstegering bis nicht ausgeprägtstark ausgeprägt
Stirnsteilflach
Gangaufrechter Gangaufrechter Gang
Ernährungomnivoromnivor
Populationca. 7.700.000.000ausgestorben
Zeitraum200.000 - Jetzt200.000 - 30.000
Lebenserwartungca. 80 Jahre (Deutschland, 2015)20 - 50 Jahre
PräzisionsgriffJaJa
Hautfarbevariabelhell
Nutzung von FeuerJaJa

Vergleich von Homo sapiens (Mensch) und Homo neanderthalensis (Neanderthaler) in Textform

Mensch (Homo sapiens sapiens) und Neanderthaler (Homo neanderthalensis) sind zwei Arten der Gattung Homo. Während der Neanderthaler vor etwa 30.000 Jahren ausstarb, lebt der Homo sapiens noch heute als erfolgreiche Spezies auf der Erde. Insgesamt 7,8 Milliarden Menschen bevölkern im Jahr 2021 die Erde. Die Verbreitung des Neanderthalers erstreckte sich von West-, Mittel und Osteuropa bis nach Zentralasien.

Beide Arten entwickelten sich vermutlich aus dem Homo heidelbergensis und weisen eine Chromosomenanzahl von 46 auf. Der Körper des Menschen ist eher schmal und groß, mit einem breiten Becken und einer Körpergröße von über 1,70m. Dagegen ist die Konstitution des Neanderthalers gedrungener und muskulöser, mit einer Körpergröße zwischen 1,55 bis 1,70 und einem breiteren Becken. Der Mensch hat eine schmale Nase, geringe bis nicht ausgeprägte Überaugenwülste und eine steile Stirn. Neanderthaler hatten eine breite Nase, stark ausgeprägte Überaugenwülste und eine flache Stirn. Beide Arten bewegen bzw. bewegten sich aufrecht fort. Das Gehirnvolumen ist beim Neanderthaler mit bis zu 1750 cm³ sogar etwas größer, als beim Menschen mit maximal 1500 cm³. Als Allesfresser (omnivor) war tierische und pflanzliche Nahrung beim Neanderthaler auf der Speisekarte. Der Neanderthaler hatte – ebenso wie der Homo sapiens – Kontrolle über Feuer. Damit war er in der Lage, Fleisch zu garen und somit besser verdaulich zu machen. Archäologen konnten die Nutzung von Feuerstellen bei beiden Arten mehrfach nachweisen.

Die Lebenserwartung des heutigen Menschen ist deutlich höher, als die des damaligen Neanderthalers. Dies liegt insbesondere an der medizinischen Versorgung. Vor 30.000 Jahren konnten schon als heute harmlos geltende oder gut zu behandelnde Krankheiten den sicheren Tod bedeuten. Auch Schwangerschaften konnten mit Komplikationen verbunden und endeten nicht selten mit dem Tod. Neanderthaler hatten wohl eine Lebenserwartung zwischen 20 bis 50 Jahren.