Biologie-Schule.de

Kompaktes Wissen für Schule und Studium

Biologie-Schule.de

Das Nachschlagewerk für Biologie

Biografie und Lebenslauf von Stephen Hawking

Steckbrief & Allgemeine Informationen

Stephen Hawking Name: Stephen Hawking
Geburt: 8. Januar 1942 in Oxford
Tod: 14. März 2018 in Cambridge
Eltern: Frank Hawking und Isobel Hawking (geb. Walker)
Nationalität: Großbritannien
Ausbildung: University of Oxford, University of Cambridge
Beruf: Physiker
Fachbereich: Physik, Astrophysik
Werke: u.a. The Nature of Space and Time (1996), The Universe in a Nutshell (2001), The Theory of Everything (2002)
Familie: ehemals verheiratet mit Jane Hawking (1965–1995), Elaine Hawking (1995–2006); drei Kinder aus erster Ehe
Auszeichnungen: u.a. Copley Medal (2006)
Einflüsse: Albert Einstein

Der britische Astrophysiker Stephen Hawking wird seit den späten Sechzigerjahren als Genie gefeiert und gilt heute nach Albert Einstein als einer der weltweit bedeutendsten und einflussreichsten Physiker des 20. Jahrhunderts. Durch seine schwere Erkrankung des motorischen Nervensystems, die ihn Jahrzehnte an den Rollstuhl fesselte, sowie seine teilweise unkonventionellen Theorien über schwarze Löcher, ist Stephen Hawking seit den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts auf internationaler Ebene einer breiten Öffentlichkeit ein Begriff. Zahlreiche Auftritte in den Medien und beliebten TV-Serien sowie zwei Verfilmungen seines außergewöhnlichen Lebens trugen weiter zu seinem hohen Bekanntheitsgrad bei. Da ihm nach einer gefährlichen Lungenentzündung in den Achtzigerjahren in Genf als Notfallmaßnahme ein Luftröhrenschnitt gesetzt werden musste, verlor Stephen Hawking seine Sprechfähigkeit. Seither war er zur Kommunikation auf einen Sprachcomputer angewiesen. Diesen konnte er anfangs noch manuell bedienen, um die richtigen Worte zu wählen.

Kurzbiografie:

Kindheit und Ausbildung:
Stephen Hawking wurde am 8. Januar 1942 als Sohn eines Mediziners und einer studierten Wirtschaftswissenschaftlerin in Oxford geboren, wo er die ersten acht Jahre seines Lebens verbrachte. Nach der Geburt seiner zwei Schwestern und der Übersiedelung der Familie wuchs Stephen Hawking im nördlichen Londoner Stadtteil St. Albans auf. Dort besuchte er die St. Albans School, eine Highschool, die einen exzellenten Ruf genoss. Nach seiner Schulausbildung sollte er dem Wunsch seines Vaters gemäß ebenfalls Medizin studieren, entschloss sich jedoch dazu, das Studium der Physik und Mathematik aufzunehmen. Nachdem ihm ein Stipendium an der Universität Oxford gewährt wurde, schloss er dort sein Studium im Jahr 1962 mit dem Bachelor-Grad ab. Danach übersiedelte er nach Cambridge, wo er am Trinity College das Doktoratsstudium in Kosmologie und Astronomie aufnahm. Noch in der frühen Phase seines Studiums in Cambridge erlitt Stephen Hawkins mehrere Zusammenbrüche, woraufhin die Ärzte bei ihm eine juvenile Form der Amyotrophischen Lateralsklerose diagnostizierten. Diese unheilbare Nervenerkrankung führt im weiteren Verlauf zu einer vollständigen Degeneration der motorischen Fähigkeiten und der Muskelmasse am ganzen Körper und in den meisten Fällen bereits nach wenigen Jahren zum Tod. Trotz der erschütternden Diagnose, die bei ihm im Alter von 21 Jahren gestellt wurde, gab Stephen Hawkins sein Studium auf Anraten seines Professors Dr. Dennis Sciama, eines anerkannten Kosmologen nicht auf und promovierte im Jahr 1966 mit einer Dissertation über expandierende Universen. Da er während dieser Phase seines Studiums bereits unter ersten stärkeren Lähmungserscheinungen litt, mussten die Schreibarbeiten an seiner Doktorarbeit teilweise von Kollegen und akademischen Helfern des Instituts übernommen werden.

Akademische Karriere und wissenschaftliche Errungenschaften:
Ab dem Jahr 1968 sah sich Stephen Hawking gezwungen, permanent einen Rollstuhl zu benutzen. Er blieb in Cambridge, wo er zunächst am Institut für Theoretische Astronomie tätig war und sich intensiv mit der Quantenmechanik in Bezug auf Schwarze Löcher beschäftigte, bevor er im Jahr 1973 ans Institut für Mathematik und Physik wechselte. Ein Jahr später erhielt er im Alter von nur 32 Jahren als bis dato jüngster Wissenschaftler für seine unermüdlichen Bemühungen, die Relativitätstheorie und die Quantenmechanik zu vereinheitlichen, die Mitgliedschaft der Royal Society of Science. Den Höhepunkt seiner akademischen Karriere in Cambridge markierte das Jahr 1979, als er von der Universität auf den Lucasischen Lehrstuhl der Mathematik berufen wurde. Mit dieser Rolle als Lucasian Professor trat Stephen Hawking die Nachfolge renommierter Wissenschaftler wie Isaac Newton oder Paul Dirac an.

Nicht nur im Kollegenkreis, sondern auch außerhalb der akademischen Welt erlangte Stephen Hawking Anerkennung, als er in den späten Sechzigerjahren mit Roger Penrose als erster Physiker die Singularitäten-Theoreme in der allgemeinen Relativitätstheorie beweisen konnte. Seine intensive Auseinandersetzung mit Schwarzen Löchern führte in den frühen Siebzigerjahren zur Entwicklung eines neuen Konzeptes, das unter dem Begriff der "Hawking-Strahlung" in die Geschichte einging. Dieses untermauerte die Theorie, dass alle Teilchen, die aus einem Schwarzen Loch austreten, eine von einer bestimmten Temperatur geprägten Strahlung bilden. Um diese Temperatur, die in direktem proportionalen Verhältnis zur Masse eines Schwarzen Lochs steht, festlegen zu können, entwickelte Stephen Hawking eine Formel, die neben der Lichtgeschwindigkeit, der Masse und der Gravitationskonstante auch das planck’sche Wirkungsquantum miteinbezieht.

Für seine Theorien im Bezug auf Schwarze Löcher fand Hawking in wissenschaftlichen Kreisen viel Beachtung, stieß jedoch mit seiner Arbeit über "The Black Hole Information Loss Problem" auch auf Kritik. Außerhalb seines akademischen Umfeldes feierte Hawking ab den Achtzigerjahren mit der Publikation einiger populärer Schriften große Erfolge, die seine Erkenntnisse zum Weltall und den schwarzen Löchern auch einem breiteren Publikum bekannt machten. Besonders seine Arbeiten "Eine kurze Geschichte der Zeit" aus dem Jahr 1988 sowie seine populärwissenschaftlichen Bücher "Das Universum in der Nussschale", "Einsteins Traum. Expeditionen an die Grenzen der Raumzeit" und "Die kürzeste Geschichte der Zeit" standen wochenlang auf den Bestsellerlisten. Für seine wissenschaftliche Arbeit wurde Stephen Hawking mit zahlreichen renommierten Auszeichnungen wie dem Albert-Einstein-Preis geehrt und von der britischen Königin zum Commander of the British Empire ernannt.

Stephen Hawking starb am 14. März 2018 in Cambridge.

Privates:
Während seines Studiums in Cambridge lernte Stephen Hawking die Romanistik-Studentin Jane Wilde kennen, die er im Jahr 1965 heiratete. Aus dieser Ehe gingen die in den Jahren 1967 und 1979 geborenen Söhne Robert und Timmy sowie Tochter Lucy hervor. Im Jahr 1990 ließen sich Stephen und Jane Hawking scheiden, da der Wissenschaftler eine Affäre mit seiner persönlichen Krankenschwester Elaine Mason begonnen hatte. Hawking heiratete Mason im Jahr 1995, die Ehe hielt elf Jahre. Jane Hawking verarbeitete ihre Erfahrungen als Ehefrau von Stephen Hawking in ihrer Autobiographie "Travelling to Infinity – My Life with Stephen". Diese Arbeit diente als Vorlage für den mit dem Oscar und mehreren Golden Globes ausgezeichneten Film "The Theory of Everything" ("Die Entdeckung der Unendlichkeit") aus dem Jahr 2014.
Seine Tochter Lucy Hawking wurde im Jahr 1970 geboren, studierte in Oxford russische und französische Literatur und begann nach ihrer Ausbildung, bei zahlreichen renommierten britischen Zeitungen als Journalistin tätig zu werden. Sie veröffentlichte zwei erfolgreiche Romane, bevor sie gemeinsam mit ihrem Vater die Arbeit an einem Kinderbuch aufnahm. Aus dieser Kollaboration ging das Werk "Der geheime Schlüssel zum Universum" hervor, das Kindern anhand der aufregenden Abenteuer des Jungen George, des Wissenschaftlers Eric, seiner Tochter Annie sowie deren intelligenten Computers Cosmos die Phänomene des Weltalls vermittelt. Als ehemaliger Doktorand bei Stephen Hawking war auch der französische Physiker und Schriftsteller Christophe Galfard an der Erarbeitung des höchst erfolgreichen Buches beteiligt.

Nicht nur seine wissenschaftlichen Errungenschaften machen Stephen Hawking zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten des 20. und 21. Jahrhunderts. Sein unverwechselbares, von seiner Krankheit geprägtes Erscheinungsbild und seine unermüdliche Öffentlichkeitsarbeit verliehen dem Physiker ein Image, das gänzlich ohne Mimik und Gestik auskommt und auf einen in der kargen Wortwahl prägnanten und dadurch als rein empfundenen Geist reduziert ist. Dieses Image strahlt eine große, in Wissenschaftlerkreisen einzigartige Faszination aus. Dank Stephen Hawking wurden Theorien innerhalb der Physik und Astronomie zu einem Teil der internationalen Populärkultur.

Lebenslauf:

1942: Stephen Hawking wird am 8. Januar 1942 in Oxford (England) geboren.
1952 - 195?: Besuch der St. Albans Highschool.
1959 - 1962: Studium der Physik und Mathematik an der Universität Oxford.
1962 - 1966: Doktoratsstudium in Kosmologie und Astronomie am Trinity College in Cambridge.
1963: Diagnose von Amyotropher Lateralskerlose (ALS).
1965: Heirat mit Jane Wilde. Aus dieser Ehe gehen drei Kinder hervor.
1966: Promotion zum Thema "Properties of Expanding Universes".
1968: Hawking ist aufgrund seiner Erkrankung permanent auf den Rollstuhl angewiesen.
1974: Ernennung zum Mitglied der Royal Society
1979 - 2009: Inhaber des Lucasischer Lehrstuhl für Mathematik an der Universität Cambridge.
1985: Nach einem Luftröhrenschnitt verliert Hawking seine Fähigkeit zu Sprechen.
1988: Veröffentlichung des populärwissenschaftlichen Werkes "Eine kurze Geschichte der Zeit".
1990: Scheidung von Jane Wilde.
1995: Hawking heiratet seine Krankenpflegerin Elaine Mason. Die Ehe hält elf Jahre.
2001: Veröffentlichung des populärwissenschaftlichen Werkes "Das Universum in der Nussschale".
2006: Verleihung der Copley-Medaille.
2018: Stephen Hawking stirbt in Cambridge (England).

Empfehlenswerte Literatur zu Stephen Hawking: