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Lebende Fossilien

Quastenflosser, Ameisenigel, Gingko ...

Unter einem lebenden Fossil versteht man rezente Arten, die in ähnlicher Form bereits schon in einem anderen Zeitabschnitt der Erdgeschichte gelebt haben. Der Begriff "lebendes Fossil" ansich ist irreführend, weil der Begriff davon ausgeht, dass lebende Fossilien keine evolutionäre Entwicklung mehr seit ihrem Erscheinen durchgemacht haben. Dies ist aber nicht der Fall, da auch auf lebende Fossilien dauerhaft Evolutionsfaktoren eingewirkt haben. Im Gegensatz zu anderen Arten hat sich die Morphologie aber nur wenig, bis kaum verändert.

Auf den ersten Blick erscheinen lebende Fossilien eher ein Beweis dafür zu sein, dass Evolution nicht stattfindet. Erklärt wird diese besondere Form der Artgruppen durch ein Bestehen von äußerst stabilen ökologischen Nischen, die für konstante Umweltbedingungen (etwa in der Tiefsee) sorgten, sodass Arten über Millionen von Jahren nahezu unverändert blieben, weil eine Anpassung aus Sicht der stabilisierenden Selektion nicht nötig war.

Der Quastenflosser

Die ersten gefunden Fossilien des Quastenflossers reichen ungefähr 400 Millionen Jahre bis in das Erdzeitalter Devon zurück. Bis zu seiner Wiederentdeckung Ende der 40' Jahre galt der Quastenflosser sogar als ausgestorben. Das besondere an lebenden Fossilien ist häufig, das sie Merkmale zweier unterschiedlicher Gruppen in sich vereinen. Im Falle des Quastenflossers sind das neben den typischen Fischmerkmalen in Form von Schuppen und Kiemen, das vorhandensein von amphibischen Merkmalen, wie z.B. Gehflossen und einer Lunge. Diese Tatsache macht den Quastenflosser zu einem Brückentier und bildet so einen Beweis für die evolutive Veränderung von Arten, sodass davon auszugehen ist, dass Arten sich nicht nebeneinander, sondern auseinander entwickelt haben.

Das folgende Kladogramm zeigt die Entwicklung der unterschiedlichen Gruppen (Landwirbeltiere):
















Hätten sie sich nebeneinander entwickelt, wären Knotenpunkte nicht vorhanden, demnach auch keine Organismen die Merkmale zweier Gruppen aufweisen würden. Aber die Existenz solcher Brückentiere wie des Quastenflosser (Fisch und Amphibie), Ameisenigel (Reptil und Säugetier) aber auch der Archaeopterix (Reptil und Vogel) beweisen eine evolutive Entwicklung aus der vorherigen Art heraus.

Zusammenfassung

  • Lebende Fossilien sind rezente Arten, die seit langer Zeit in ihrer morphologischen Form bestehen geblieben sind
  • Durch eine stabile ökologische Nische ist es möglich, dass Arten über Millionen von Jahren nahezu unverändert bleiben
  • Nicht selten stellen lebende Fossilien zugleich auch Brückentiere dar, die die Evolutionstheorie stützen

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